Dr. med. dent.
Tim Nettesheim
Zahnarzt
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Zahn
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Endodontie

Was ist Endodontie?

„Endodont“ ist ein aus dem Griechischen (endo: innen, odont: Zahn) stammender Begriff und betrifft folglich „das sich im Zahn befindende“ Zahninnere. Die Endodontie oder Endodontologie beschäftigt sich mit den Krankheiten des Zahnmarkes, bzw. des Wurzelkanalsystems (Endodont) und deren Prävention, Diagnose und Therapie.

Wie entsteht eine endodontische Infektion?

Ursachen für eine Infektion können ein Schlag auf den Zahn (Traumatisierung), tiefe, kariöse Defekte oder eine unbehandelte Parodontitis sein, durch die ein Eindringen von Krankheitserregern möglich ist und die eine Entzündung des Zahnnervs (Pulpitis) zur Folge haben. Die bakterielle Ansiedlung kann bis zum fauligen Zerfall des nekrotischen Pulpagewebes führen.

Endodontie-Behandlung

Durch innovative, wissenschaftliche Erkenntnisse, intensive Weiterbildung im Bereich der Endodontie und modernste Behandlungstechniken mit Aufbereitungsinstrumenten, Wurzelfüllmaterialien, elektronischer Wurzelkanallängenmessung und Lupenbrille ermöglichen wir unseren Patienten eine erfolgreiche, völlig schmerzfreie Zahnsanierung.

Wurzelkanalbehandlung

Die häufigste Therapieform der Endodontie ist die Wurzelkanalbehandlung. Das Ziel dieser diffizilen Zahnbehandlung ist es, einen Zahn, dessen Zahnmark (Pulpa) abgestorben oder irreversibel entzündet ist, zu erhalten. Dafür stehen in unserer Praxis Möglichkeiten zur Verfügung, die nach modernen, wissenschaftlichen Verfahren einen Erhalt Ihrer Zähne in vielen Fällen garantieren können.

Dieser Eingriff ist im Front- und vorderen Backenzahnbereich, also bei einwurzeligen Zähnen, relativ einfach, während die Behandlung im hinteren Backenzahnbereich, der schlechter zugänglich ist und mehrwurzelige Zähne aufweist, sehr viel schwieriger ist.

Bei der Wurzelkanalbehandlung werden nach örtlicher Betäubung mit speziellen Instrumenten der erkrankte Zahnnerv, aktive Keime und infiziertes Restgewebe möglichst vollständig aus dem Wurzelkanalsystem entfernt. Danach wird der Wurzelkanal gereinigt, durch die Anwendung unterschiedlicher Substanzen desinfiziert und mit einem Füllmaterial bakteriendicht und dauerhaft verschlossen, um einen erneuten Befall zu verhindern. Die Reinigung und Aufbereitung der Kanäle nehmen wir mit einer Lupenbrille vor, da so alle vorhandenen Kanäle sicher gefunden werden. Bei erfolgreicher Therapie kann der behandelte Zahn über viele Jahre erhalten werden, durch den Substanzverlust und der daraus resultierenden mangelnden Stabilität und geringeren Belastbarkeit bietet er häufig aber auch die Basis für eine erfolgreiche Überkronung.

Ist der Nerv eines Zahnes nach einer Entzündung abgestorben, da die Abwehrleistung des Zahngewebes eingeschränkt ist, behandelt man ihn mit einer medizinischen Einlage, bis alle Bakterien abgetötet sind und verschließt ihn erst später.

Revisionsbehandlung

Eine Wiederholung der Behandlung (Revision) wird durchgeführt, wenn die erfolgreiche Reinigung bei der ersten Behandlung entweder aufgrund ausgeprägter Verkalkung, durch starke Krümmung der Wurzeln, enge, verzweigte Seitenkanäle oder andere komplizierte, anatomische Strukturen des Wurzelkanalsystems nicht möglich war, oder wenn die abdichtende Füllung undicht geworden ist und ein erneuter Bakterienbefall entstanden ist.

Folgen einer unbehandelten Wurzelspitzenentzündung

Unbehandelt kann als Abwehrreaktion des Immunsystems, eine apikale Parodontitis, (lat. apex = Spitze) eine Infektion der Wurzelhaut und der Knochen um die Wurzelspitze, entstehen. Diese kann sich als eitrige Entzündung im Kieferknochen ausdehnen (apikaler Abszess, Fistel), zum apikalen Granulom und daraus zu einer radikulären Zyste entwickeln, die die sogenannte „dicke Backe“ verursacht. Daher muss dringend eine zahnmedizinische Versorgung stattfinden, ansonsten drohen chronische Infekte, schwere Komplikationen und letztlich der Zahnverlust.

Wurzelspitzenresektion

In seltenen Fällen, wenn der Zahn nicht frei von Schmerzen ist, eine erneute Wurzelbehandlung nicht möglich ist oder die Infektion nicht zu beseitigen ist, kann eine mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion (Apektomie = Entfernung der Zahnwurzelspitze) die letzte Möglichkeit sein, den Zahn zu erhalten.

Für diesen Eingriff muss in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) das Zahnfleisch mit einem kleinen Schnitt geöffnet werden, um einen Zugang zum Kieferknochen über der Zahnwurzel zu schaffen. Der Knochen wird aufgebohrt, um an die beherdete Zahnwurzelspitze zu gelangen. Diese wird in einer Länge von ca. 3mm zusammen mit dem Entzündungsgewebe entfernt. Der Wurzelkanal wird, wenn nicht schon bei vorangegangener Wurzelkanalbehandlung geschehen, von der Spitze aus mit einer abdichtenden Wurzelfüllung versehen und das Zahnfleisch wird anschließend mikrochirurgisch vernäht.

Hemisektion - Gründe für die Entfernung einer Wurzel:

  • eine endodontische Behandlung ist an der Wurzel nicht ausführbar oder war nicht erfolgreich
  • Parodontitis mit gravierendem Knochenverlust an der Wurzel
  • Fraktur einer Wurzel
  • stark ausgeprägte Wurzelkaries

Eine Hemisektion bezeichnet in der zahnärztlichen Chirurgie die Trennung einer oder mehrerer Wurzeln eines mehrwurzeligen Backenzahns im Unterkiefer zusammen mit einer Hälfte des Zahns (griech. hemi = halb). Dieser Eingriff kann erforderlich sein, weil eine der Wurzeln nicht mehr erhaltungswürdig ist oder ein Knochenabbau am Zahn sehr weit fortgeschritten ist. Der gesunde Teil des Zahnes wird so erhalten, allerdings wird der restliche Teil durch den Eingriff geschwächt.